Meditation und Achtsamkeit

Did not work. Did not work.
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Meditation ist Dir sicher ein Begriff. Und wie wichtig sie für uns Menschen ist. Die allmorgendliche, Einstimmung auf den Tag in innerer Ruhe kann Berge versetzen, wenn dies regelmäßig praktiziert wird. Daraus entsteht eine Grundhaltung mit vielen Vorteilen.

Unabhängig von religiöser oder spiritueller Gesinnung, kann Meditation einen wertvoller Begleiter für das Leben darstellen und ganz einfach in den Alltag integriert werden.

Meditieren bedeutet nicht, mit einem Problem zu ringen. Meditieren bedeutet beobachten. Dein Lächeln beweist es. Es zeigt, dass du freundlich zu dir selbst bist, dass die Sonne des Bewusstseins in deinem Inneren erstrahlt und die Situation unter Kontrolle ist. Du bist du selbst und genießt einen inneren Frieden

–  Thich Nhat Hanh

Meditation als hilfreiche Begleitung

Meine Erfahrungen mit der positiven Wirkung von bewusster Entspannung begannen in frühen, problembehafteten Jahren, als mir die progressive Muskelentspannung zufiel. Damals (vor ungefähr 20 Jahren) diente noch ein Buch der Anleitung und es gab noch nicht so viele ablenkende Umgebungsgeräusche: Handy, Internet, YouTube und Co. waren zu der Zeit noch nicht in meinem Fokus.

Für mich war es erstaunlich, wie in kurzer Zeit Körper und Geist von Überleben auf Leben schalten konnte. „Nur“ durch die Atmung und beobachtende Achtsamkeit rund um die Vorgänge im eigenen System.

Meditation als einfache Selbstregulation

Mittlerweile sind diese Auswirkungen von besserer, kognitiver Fähigkeit wie Regulation des Immunsystems längst wissenschaftlich festgehalten 1. Doch was nutzt dies, wenn wir nicht täglich praktizieren?

Es gibt viele Gründe, es nicht zu tun:

Keine Zeit, die Familie, der Job, zu müde, das spannende Fernsehprogramm usw.

Ich verlor damals eigenartigerweise den Fokus plötzlich und vergaß um dieses machtvolle Werkzeug, um den Kopf frei zu bekommen. Vieles andere war wichtiger und ich war wieder mehr mit Symptomen beschäftigt, die mir viel Zeit, Energie und unnötige Ärzteläufe kosteten.

Alleine die Tatsache, dass Ängste und mentale Dysfunktionen grundlegend von Meditation profitieren, soll Dir verdeutlichen, dass diese einfache (und kostenlose) Verhaltensmaßnahme in unser tägliches Sein integriert werden sollte. 2 Die Auswirkung auf Stimmung, Wohlbefinden und Schlafqualität sind mittlerweile gut erforscht. 3

In der Kombination mit gewählten Nährstoffen für das Gehirn, ausreichend Bewegung an der frischen Luft und Kurzzeitfasten (16h) kann Meditation Dein Gehirn wieder fit und stark machen.

Bist Du bereit?

Für diejenigen, die sich für Meditation entscheiden, ist es etwas zu Wesentliches, um es davon anhängig zu machen, ob die äußeren Umstände uns entgegenkommen. Diese Einstellung macht es möglich, dass die tägliche Übung, unabhängig von Ergebnissen, beibehalten wird.

Für die Pragmatiker unter uns gibt es die (angeleitete) Methode der MBSR – Mindful Based Stress Reduction von John Kabat-Zinn. Das war auch vor Jahren wieder mein Anknüpfpunkt, als ich merkte, dass das viele Wissen des Verstandes nicht zum Erfolg führen kann, wenn es um innere, ausgeglichene Balance geht.

Lärm lenkt ab, die Stille zentriert uns. Lärm schreckt ab, die Stille lädt uns ein. Lärm ist der Medizin zufolge die Ursache für zahlreiche Erkrankungen, die Stille hingegen fördert die Heilung, die Entspannung und der innere Wachsen.

– Jorge Bucay

Dieser Lärm ist nicht nur äußeren Geschehnissen zugeordnet. Damit ist auch die dauernden Aktivität des Verstandes gemeint, die es uns zum Teil nicht erlaubt, hinter die Kulissen und somit zu sich selbst zu finden. Es wird gerne viel über die eigenen Probleme geredet (und vielleicht noch mehr über die Probleme der anderen), doch nur die Pflege der Einkehr und der Innenschau lässt ein ungetrübtes Bild von sich selbst zu. Und das verlangt nach kurzeitigem Stillstand. Immer wieder. So, wie der Motor eines Autos auch nicht dauernd läuft, sondern immer wieder mal abgeschaltet wird. Das tut dem Auto im Übrigen sehr gut – und auch die Umwelt profitiert davon. Verstehst Du den dezenten Wink?

 

Meditation will gelernt sein

Wie jedes andere Verhaltensmuster erfolgreich aufgebaut wird – ob es nun dienlich ist, oder nicht – kann auch Meditation erlernt werden. Manchmal wird diese Hinwendung zu sich selbst mit Egoismus verwechselt. Denn wer bin ich denn, dass ich mir diese Zeit mit mir erlauben darf, da es ja so viele andere und wichtige Dinge zu tun gibt (*Ironie des Verstandes).

Mach es Dir so einfach wie möglich. Sei diszipliniert.

Dieses Wort verwende ich bewusst. Im Zuge der Beschäftigung mit Kindererziehung konnte ich den Begriff Disziplin für mich umbedeuten. Daraus wurde: Training, dass Selbstkontrolle und Charakter entwickelt. Weg von Druck und dem strengen erzieherischen Beigeschmack aus der Vergangenheit, welcher automatisch Widerstand auslöst. Hier geht es nicht um Müssen, hier geht es um das Interesse an der eigenen Weiterentwicklung, auch wenn uns dieser Zugang nicht unbedingt in der Schule oder im Elternhaus gelernt wurde. Zumindest nicht zu meinen Zeiten.

Ein Praxisbeispiel: Der Vater eines Klienten, tief bäuerlich, also keineswegs fernöstlich orientiert, konnte seine sehr schmerzhaften Rheumaschübe durch regelmäßige Meditation soweit überwinden, dass keine Medikamente mehr von Nöten waren. Diese Methoden dringen also auch in die tiefsten Täler Österreichs vor und finden dort tägliche Anwendung.

Wege der Meditation

Wenn Du nicht das Bestreben hast, irgendeiner spiritueller Ausrichtung zu folgen, können folgende Möglichkeiten für den Anfang für Dich interessant sein.

Diese einfach zu erlernenden Techniken werden zuerst kurz und dann immer länger in den Alltag integriert (5-30min). Einmal zur Gewohnheit gemacht, wirst Du diese Art der Meditation nicht mehr missen wollen. Wenn Du einmal keine Zeit dafür hast, dann lass es aus. Doch mach Dir Aussetzer nicht zur Gewohnheit. Du weißt: Das Gehirn ist nicht Dein Freund, wenn es um Verhaltensänderungen geht. Es ist das, worauf Du es programmierst. Und diese neuen Impulse brauchen ca. 30 Tage, bis sie sitzen.

Bleib also dran.

Auswirkungen von Meditation

Durch die Beruhigung Deiner Stressachsen (Sympatikus, HPA-Achse, Hormonachsen), laufen viele Vorgänge wieder runder ab. Vielleicht fallen Dir gewisse Entscheidungen für bald leichter. Zum Beispiel, wie Du Dich besser Ernähren und/oder wieder Bewegung aufnehmen willst. Laut dem Innsbrucker Psycho-Neuro-Immunologen Dr. Christian Schubert ändert sich das Verhalten automatisch in Richtung Gesundheit, sobald die dafür notwendige Basis gelegt wird. Und diese Basis bildest Du selbst mit Deinen Bedürfnissen und Wüschen. Dann wird dem Stress nur kurz Chance gegeben. Kampf oder Flucht. Doch Du willst leben. Oder?

Der Neurobiologe Bruce Lipton beschreibt den Drang des menschlichen Organismus zu leben und sich gesund zu erhalten als biologischen Imperativ. Nutze, und vor allem höre diesen natürlichen Antrieb. Er wird es Dir vielfach danken.

  1. Davidson, Richard J., et al. “Alterations in brain and immune function produced by mindfulness meditation.” Psychosomatic medicine 65.4 (2003): 564-570.
  2. Peterson, Linda Gay, and Lori Pbert. “Effectiveness of a meditation-based stress reduction program in the treatment of anxiety disorders.” Am J Psychiatry 149 (1992): 936-943.
  3. Carlson, Linda E., and Sheila N. Garland. “Impact of mindfulness-based stress reduction (MBSR) on sleep, mood, stress and fatigue symptoms in cancer outpatients.” International journal of behavioral medicine 12.4 (2005): 278-285.
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Michael
Michael

ist selbsterfahren in Traumafolgen auf Gesundheit und Psyche und hört nicht auf, das eigene Blei zu Gold zu machen. Als Physiotherapeut und Psycho-Neuro-Immunologe half und inspirierte er viele Menschen zu mehr Gesundheit. Hier im Blog findest du einen Querschnitt der letzten Jahre. Er soll dir Mut machen, wieder deine eigene Macht über dein Leben zu gewinnen und dich dabei in eine innere, wohlwollende Führung zu entspannen.