So baust DU gesunde Grenzen auf

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Dabei wurde ganz schon viel in mir angetriggert. Bleib also am Lesen dran, wenn du Aufschluss haben möchtest, was die EU-Grenzen mit jeder einzelnen Person – und vor allem dir – zu tun haben.

(Anm. des Autors: Nachdem der Artikel als Entwurf gespeichert wurde und nun Corona endgültig über alle Grenzen vordrang ist dieses Thema nun umso aktueller.) 

Einbruch der Grenzen = Krankheit

Da ich gerade selbst in einer Genesungsphase – Achtung: jetzt kommts – eines komplexen, bakteriellen Infekts aus dem asiatischen Raum mit unerklärlicher Ursache nach meiner einmonatigen Auszeit bin (und jetzt die Auflösung: Corona ist ein Virus, also no fear – puh!), durfte ich viele Tage, teils alleine und mit starken Schmerzen in meinem Schlafzimmer verbringen.

Dieses hatte ich unglücklich am selben Tag meiner Rückkehr (irgendwie wollte ich sofort wieder ans Meer) umgestellt, ohne zu wissen, dass ich dann geschlagene zehn Tage am Stück darin verbringen werde. Unterbrochen wurde dies nur mit Aufenthalten auf der Notfallambulanz und durch Besuch, den ich gesammelt an dieser Stelle meinen tiefsten Dank aussprechen mag: Ihr ward alle eine große Hilfe.

Und da lag ich nun und wurde vom Leben wieder Mal in die schrecklichsten, schmerzvollsten Prozesse befördert – in all das, was ich erfolgreich auf der Reise noch hinten anstellte und einfach nicht für mich lösen konnte. Als ob es wieder hieß: “Wer nicht hören will muss fühlen!”.

Obwohl ich zutiefst weiß, dass Gott seine Kinder nicht bestraft, sondern dafür wir Menschen einfach selbst verantwortlich sind, wenn wir sowas glauben und uns darauf berufen. Die Sünde und die Folgen. Ein Konzept des reinen Irrtums. Auch der Virus wird uns nun nicht bestrafen, er rüttelt einfach nur kräftigst wach.

Ich setze eine klare Grenze – bis hier und nicht weiter

Und dann gab ich auf. Nein, keine Sorge (das schreibe ich so, weil mein Vater so entsetzt mit “NEIN, das darfst du NICHT!” reagierte, was ich ihm durch meinen ziemlich instabilen Zustand nicht verübeln kann), nicht das Leben und nicht mich und meine geschätzte Existenz. Sondern den Widerstand gegen meine Umstände und gedanklichen wie emotionalen Fixierungen, all das, was mich so lange Kraft kostete und wogegen ich mich mit Händen, Füssen und was auch immer mir zur Verfügung stand, wehrte.

Alles das bescherten mir meine einst eingebrochenen Grenzen, welche ich durch maßloses und überforderndes Verhalten viele Jahre immer wieder erschütterte und mir Situationen anzog, welche dieses Muster testeten. In meinem Heranwachsen gab es vorwiegend Grenzen aus Gewalt oder Verbot. Ein äußerst ummotivierendes und ungesundes Lernfeld. Die Auswirkungen der vielen Jahre des emotionalen wie körperlichen Missbrauchs auf die ganze Bandbreite des Lebens konnte ich nicht im Entferntesten abschätzen.

Auch nicht, was ich an Schuld auf mich genommen hatte, für das Leben und Sterben meiner Eltern, deren scheiternde Ehe und noch so einiges mehr an destruktiven Vorkommnissen. Ein stattliches Paket also, dass sich schrittweise auflöst, weil mein Herz einfach nun durchbrechen mag. Durch dieses knallharte Rollen-EGO, welches sich mit den letzten Mitteln wehrt.

Soll es nur. Auch hier wird Liebe walten, auch für dich, du hilfreicher Begleiter über so viele Lebensphasen. Doch jetzt hast du ausgedient. Du darfst Platz machen für Neues. Keine Sorge, ich schicke dich nicht in die Wüste, sperre dich nicht ein oder tue dir was an. Du hast auch ein Recht zu sein.

In allen meinen Lebensbereichen gab es diese schädlichen Tendenzen. Sie fielen am Anfang nicht auf, sind gesellschaftlich im Übrigen gern gesehen und machen sich erst bemerkbar, wenn plötzlich ein Lebensbereich kollabiert, Drama an der Tagesordnung steht, die Ehe zerbricht oder das Burn-Out final in die Arena zieht und ruft: “Sie wünschen, wir spielen!”

Vom Nachbarn hört man dann meistens: “Aber er war ja so gesund und erfolgreich und überhaupt – so ein lieber Mensch!”

Kleiner Tipp: Traumatisierte Menschen beherrschen das Schauspiel als hilfreiches Überlebensmuster. Sonst kämen sie nicht durch im Leben.

Und dann ist Gegensteuern angesagt.

How you do anything is how you do everything. Your “character” or “nature” just refers to how you handle all the day-to-day things in life, no matter how small.

Matt Linderman

So wie du etwas machst, machst du alles im Leben. Dann, als ich nicht mehr der Passagier sein wollte, kam das Ego auf die Barrikaden und versuchte sich mit letzter Kraft über Jahre am Leben zu erhalten. Nun ja, guter Versuch, nur dabei wurde ich einfach krank. Überleben statt Leben. Auf Biegen und Brechen gegen das Herz leider, obwohl ich dachte, es dient der Liebe. Der im Außen. Falsch gedacht. Das es falsch war, hatte ich bereits gespürt. Doch mißachtet, um nicht aus der Gnade zu fallen und den drohenden Verlust nicht zu erfühlen. Kennst du das vielleicht in Nuancen auch von dir?

Heute weiß ich: Ich war vor einem Jahr noch nicht so weit. Mit der Brechstange kommt man eben nicht dagegen an, was vermeintlich gefährlich ist im Moment. Zumindest ich nicht. Und außerdem habe ich auch keine Lust mehr dazu.

Grenzen brechen ein: Leaky Life, Leaky Gut und Leaky Relationships

You are thinking too much. Thinking, thinking, thinking. Stop it.

Doc @ Ayurveda Klinik, Kemagoda, Sri Lanka

Ja – was soll ich denn machen? Am liebsten würde ich die medizinische Leitung im Ayurveda Resort an die Wand klatschen. Wenn ich so einen inneren Stress habe, der sich so anfühlt, als ob ich sterbe. Wenn mein Herz so stark arhythmisch schlägt, dass ich gefühlt ständig vorm Ohnmachtsanfall stehe und mein Blutdruck nurmehr abfällt.

85/59. Nicht sehr prickelnd.

Ich erinnere mich an Che Guevara, der durch sein Asthma immer fast erstickte, als er im Dschungel seine Schlachten austrug und nicht selten sogar Hilfe brauchte und fast starb bei diesen Aktionen.

Ließ er sich beirren von den körperlichen Einschränkungen? Was wäre die Alternative gewesen? Zuhause vor dem Fernseher sitzen und sich die Welt schön oder eben gefährlich reden vor lauter ungelebter Angst und Wut? Oder doch dem Herzen folgen, bedacht, doch auch mit einem gewissen Risiko verbunden?

Was sind die unseren Risiken im heutigen Leben? Vorwiegend, dass wir unsere eigenen Grenzen durch stressbedingte, unsinnige Aktionen torpedieren und uns dann wundern, dass es doch nicht so kam, wie wir uns das vorgestellt haben. Und, dass einfach viel zu viele Dinge gleichzeitig passieren.

Wer ist dafür verantwortlich? Jeder selbst natürlich.

Ich frage mich z.B. warum ein Schulkind wöchentlich zu vier oder fünf verschiedenen Sportarten und Musikunterrichte geführt werden muss? Alleine mein logisches Denken sagt mir, dass in so einem Fall weniger mehr ist. Bin ich konservativ? Nein, eher wieder realistischer. Durch haufenweise Eigenerfahrung und Beobachtung. Mehr geht immer. Die Frage ist warum und wie lange?

Wie gehen Grenzen?

Wenn Eltern besseren Kontakt zu sich haben, ist besserer Kontakt zu den Kindern garantiert. Dann ist die externe Bespaßung nicht Mittel zum Zweck sondern bewusst selektiv. Und Kinder brauchen gesunde Grenzen. Das ist kein Geheimnis.

Wenn Menschen untereinander wahres Interesse für das Gegenüber aufbauen und wirklich interessiert sind, was im Leben des anderen grad vorgeht, dann schließen sich Barrieren und gesunde Verbindung geschieht.

Wenn all der Stress dann auch noch weniger wird, dann kann sich der Körper entspannen und die eigenen Barrieren energetisch wie auch physiologisch besser wahren. Nicht umgekehrt. Nicht der gesunde Darm macht deine Grenzen besser. Deine Grenzen schaffen langfristig die Vorraussetzungen für einen gesunden Darm.

Wenn der Darm gesund ist, dann geht auch weniger der schädlichen Botenstoffe in die Blutbahn und schließlich ins Gehirn, welches dann auch noch leakt. Das braucht wirklich keiner, ist aber mittlerweile schon fast Standard in unserer Gesellschaft. Ich kenne das, deswegen darf ich das sagen. Ich klage nicht an, sondern möchte einfach Wachheit fördern über die Zusammenhänge von den Dingen. Dass nichts aus dem Nichts kommt. Alles ist Wirkung. Oder Karma. Wie du möchtest. Es gibt eine Ursache der offenen wie zusammenbrechenden Grenzen in Systemen. Und dann die Ursache zu therapieren, auch wenn es alternativ ist, ohne im Außen was zu verändern grenzt an Wahnsinn.

Diese Grenzen zu erkunden und zu klären, mit Liebe zu versorgen und dann ins Herz zu integrieren – das ist wohl die große Aufgabe jedes einzelnen Menschen hier auf Erden. Dann wahren wir auch die Grenzen der Natur und gehen nicht so sorglos mit diesen um. Denn erst, wenn es dir konstant besser geht, kann auch dein Umfeld davon profitieren. Nicht umgekehrt. Das geht sich langfristig nicht aus, ohne Energie zu verlieren.

You are FIRST!

Lass uns doch immer wieder klare Grenzen definieren und diese auch wahren. Lass uns das auch unseren Kindern und Mitmenschen lehren, damit sie es auch leben und weitergeben können.

Das kann jetzt jeder die nächsten Wochen gut zuhause üben! Nun kommen die Grenzen von Außen. Es wird das werden, was wir daraus machen. Hoffe, du bist innerlich gut auf Wandel vorbereitet. Das wünsche ich dir aus tiefstem Herzen. Ich gebe mein Bestes, um mich nicht von der kollektiven Angst wegwaschen zu lassen und vertraue dem Gefühl dazu.

NOW BOARDER-ING! Stay tuned.

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Michael
Michael

ist selbsterfahren in Traumafolgen auf Gesundheit und Psyche und hört nicht auf, das eigene Blei zu Gold zu machen. Als Physiotherapeut und Psycho-Neuro-Immunologe half und inspirierte er viele Menschen zu mehr Gesundheit. Hier im Blog findest du einen Querschnitt der letzten Jahre. Er soll dir Mut machen, wieder deine eigene Macht über dein Leben zu gewinnen und dich dabei in eine innere, wohlwollende Führung zu entspannen.